Dank eines Hinweises wurde mein Interesse an einer außergewöhnlichen, im deutschsprachigen Raum noch recht frischen Bewegung erweckt. Im Juli habe ich die internationale Konferenz der Biohacker, das „FlowFest 2019“ in München besucht.
Dort habe ich mich mit den Themen und Methoden der Biohacker-Szene vertraut gemacht.
Unter Biohacking versteht man die individuelle Veränderung des körperlichen und geistigen Potentials, auch des Umfeldes, um eine Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit zu erlangen.
An dem schönen sonnigen Juli-Morgen sind Hunderte gut gelaunter und gesund aussehender Menschen in den Hof der alten Fabrik auf der Prater-Insel Münchens geströmt. Ihr Ziel, sich über neue Trends auszutauschen und das Bewusstsein der vielsprachigen Teilnehmer für Körper und Geist zu schärfen.
Gastgeber war der frühere Leistungssportler Max Gotzler, Gründer des „FlowGrade“ und führender Vertreter dieser Bewegung.
Man hörte Deutsch, Englisch, Holländisch, Finnisch und andere Sprachen, die man auf Anhieb nicht sofort identifizieren konnte. Verschiedene Vorträge und Workshops wurden angeboten. Schillernde Figuren wie ein Neuro-Chirurg aus den USA. Er kam als Sonnenanbeter daher. Eine Naturwissenschaftlerin, die Keton-Ernährung propagierte oder ein holländischer Selfmade-Biohacker. Er steigt jeden Morgen für 2 min in eine Eiswasser-Tonne und die erste richtige Mahlzeit erst um 14.00 Uhr einnimmt. Alle standen nebeneinander.
Ein manch furchterregend aussehender Body-Bildner hat sein Publikum liebevoll mit Stretch-Übungen zur Linderung der Rückenschmerzen vertraut gemacht.
Präsent waren auch technische Ausrüster und diverse Produkt-Vertreter der dazu passenden Nahrungs-Ergänzungs-Mittel-Palette. Besonders beeindruckt hat mich ein Rotlicht-Strahler, der neben warmen Strahlen eine wundersame Wirkung besitzen sollte. Vitamine, Zauber-Pulver Zubereitungen, besondere Matratzen-Auflagen, Magnetfelder-Bezwinger haben natürlich auch nicht gefehlt.
Zahlreiche Bücher über ausgeklügelte Übungen und Sportausrüstungen rundeten das Bild ab. In der Mittagspause gab es selbstverständlich nur „Bio“- und Natur-Limonaden. Trotz meiner etwas kritischen Einstellung habe ich sehr viel gelernt und mitgenommen!
Hier sind meine alltags-tauglichen Biohacking-Tipps für jedermann:
- Jeden Morgen nach dem Aufstehen ein Yoga-Sonnengruß, danach 30 sek. kalt duschen
- vom Frühstück 10 min Spaziergang, falls möglich
- 3 Mal pro Woche 1 Stunde Sport: 3/4 Kardio-, 1/4 Kraft-Training
- Nach dem Sport 400 mg Magnesium (mit Calcium) als Getränk
- Als Beilage zu einer Eiweiß-Quelle häufiger nur gedünstetes Gemüse oder Salat
- 20 min in die Sonne täglich, auch wenn es bewölkt ist
- so weit es geht, Fahrstuhl meiden
- Vorm Schlafengehen 10 min meditieren
Violà.
Spazierengehen, Sport, Magnesium, Gemüse, Salat, Sonne, Treppensteigen, meditieren
alles schön und gut, aber NICHTS NEUES……
dazu brauche ich kein Biohacking
LG
Liebe Roswitha,
ich danke dir für deinen Kommentar! Du hast absolut Recht, dass jede dieser Komponenten nicht neu ist.
Aber es kommt auf das Zusammenspiel und das System an, was dahinter steckt! Und letztendlich, ob man es macht oder nicht!
Aber du weißt das sicherlich aus eigener Erfahrung.
Ich wünsche dir viel Erfolg und freue mich auf deine zukünftigen Kommentare!
Deine Ninelle M.